Neues Glasfasernetz im ländlichen Halle vollständig im Betrieb

hallewestfalen.net nimmt nun „graue Flecken“ in Angriff

Das im Rahmen des Bundesförderprogramms Breitband und vom NRW-Wirtschaftsministerium geförderte Glasfasernetz in den ländlichen Teilen Halles ist seit Ende November 2021 vollständig eingerichtet und damit zukunftsfähig aufgestellt. Mittlerweile sind bereits 400 Anschlüsse aktiviert und mit Internet-Produkten der Telekom versorgt. Nicht nur die hallewestfalen.net GmbH, sondern auch Netzpächterin Telekom zeigen sich mit dem Projektverlauf sehr zufrieden.

Nach dem Baubeginn im Oktober 2019 wurden für das neue Glasfasernetz in den Außenbereichen von Halle rund 160 Kilometer Rohr auf öffentlichen Wegen und Flächen verlegt. Damit sind 711 Adressen mit insgesamt 1.082 Wohn- und 85 Gewerbeeinheiten angeschlossen und haben nun Zugang zu schnellem Internet – einschließlich der 18 Schulen in diesem Gebiet. 60 der für den Anschluss in Frage kommenden Adressen wurden im Rahmen des Ausbaus nicht angebunden, weil die Eigentümer keinen Glasfaseranschluss wünschten oder aus anderen Gründen keine Eigentümererklärung vorlag.

Jeder im neuen Glasfasernetz angeschlossene Haushalt kann inzwischen bei der Telekom die Versorgung mit schnellem Internet beauftragen. Auch die kostenlose Inhouse-Verkabelung in Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten und Gewerbeobjekten ist inzwischen in all den Gebäuden fertiggestellt, für die ein entsprechender Auftrag vorlag. „Die übrigen rund 40 Hauseigentümer werden von uns nun noch einmal über dieses Angebot informiert“, kündigt Johannes Wiese an. Der Geschäftsführer der hallewestfalen.net GmbH lobt außerdem die hervorragende Kooperation mit dem Netzpächter Telekom. „Besonders von den Haller Unternehmen haben wir schon viel positives Feedback zur unkomplizierten und schnellen Aktivierung des Glasfaseranschlusses bekommen.“

Die Tiefbaukosten für die Herstellung der Glasfaser-Infrastruktur liegen wie geplant zwischen 19 und 19,5 Millionen Euro. „Für die exakte Bausumme brauchen wir allerdings erst noch die Schlussrechnungen der beteiligten Tiefbauunternehmen“, erklärt Björn Hüllbrock, ebenfalls Geschäftsführer der hallewestfalen.net GmbH und zugleich Kämmerer der Stadt. Die Hälfte dieser Investition wird vom Bundesförderprogramm Breitband übernommen, weitere 40 Prozent vom Land NRW. „Die Stadt Halle muss zehn Prozent dieser Projektkosten und die nicht förderfähigen Kosten übernehmen sowie die Projektkoordination stellen.“

„Im bundesweiten Vergleich ist das Projekt in Halle wirklich hervorragend gelaufen“, weiß Fördermittelberater und Projektleiter Marcel Schäfer von Rödl & Partner. „Bei einem Projekt dieser Größenordnung ist es auch völlig normal, dass sich der geplante Fertigstellungstermin etwas verschiebt. Besonders die Verzögerung durch die Pandemie hat natürlich niemand vorhersehen können“. Auf der Zielgeraden seien dann mit der Telekom noch unerwartet viele technische Detailfragen zu klären gewesen. „Als bundesweit erste Kommune, die ein solches Betreibermodell mit einer städtischen Gesellschaft und der Telekom als Netzpächter realisiert hat, hat Halle hier aber auch eine echte Vorreiterrolle übernommen.“

Getreu dem Motto „Nach dem Projekt ist vor dem Projekt“ soll es mit dem Ausbau des zukunftsfähigen Internets in Halle nun weitergehen. „Zunächst haben wir gemäß der Förderrichtlinie des Bundes in Halle die sogenannten ‚weißen Flecken‘ erschlossen“, erklärt Wiese. „Das waren die Haushalte, mit besonders langsamen Internetverbindungen unter 30 Mbit pro Sekunde.“ Jetzt gehe es an die Versorgung der „grauen Flecken“ mit Datenraten unter 100 Mbit/s. „Am 29. Januar haben wir dafür die vorgeschriebene achtwöchige Markterkundung gestartet, um die konkreten Ausbaupläne der Anbieter und die in Frage kommenden Adressen festzustellen.“ Anschließend werde hallewestfalen.net das Förderverfahren einleiten. „Schnelles Internet ist heute als Infrastruktur ebenso selbstverständlich und daher genauso wichtig, wie Trinkwasser, Strom und Straßen“, ist Halles Bürgermeister Thomas Tappe überzeugt. „Ich bin froh, dass wir den Internet-Ausbau hier in Halle mit Unterstützung von Bund und Land selbst in die Hand genommen haben und die Versorgung mit schnellem Internet nun weiter intensiv vorantreiben können.“

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